Klimaschutz: Greenwashing mit Schweizer Wald
Schweizer Wälder werden für CO₂-Kompensationen zertifiziert. Zu den Käufer:innen gehört die Fluggesellschaft Swiss, und auch der Staat rechnet sich die Wälder ans nationale CO₂-Budget an. Kann der Wald das leisten?
In der Region Prättigau im Kanton Graubünden gibt es schöne ausgedehnte Wälder mit Fichten, Lärchen, Bergföhren und Arven. Sie erfreuen Spaziergänger:innen, bieten Unterschlupf für Wild – und sie entziehen der Luft viel CO₂ und lagern Kohlenstoff in Holz und Boden ein. Das lässt sich kapitalisieren. Zwölf öffentliche Waldeigentümer:innen im Prättigau haben über 13 000 Hektaren Wald für die Klimakompensation registrieren lassen, das entspricht der Fläche von Zürich- und Bielersee zusammen. Über Klimazertifikate wollen sie die CO₂-Senkenleistung dieser Wälder auf den Markt bringen. Über 33 000 Tonnen CO₂ sollen der Atmosphäre jährlich entzogen werden. Das haben die Projektentwickler berechnet.